Bau eines Membrantragwerks in Villmar an der Lahn

 

Bis in die  40er Jahre des 20. Jh. Wurde hier der berühmte Lahnmarmor abgebaut, der durch seine Farbigkeit vor allem den Geschmack der Barockzeit traf und viele Kirchen der Umgebung im Innenraum schmückt. Das Einzigartige im offenen Steinbruch in Villmar an der Lahn ist die Möglichkeit, über die geologischen Schichten weit in unsere Erdvergangenheit zurückzuschauen. Wissenschaftler aus aller Welt nutzen diese Gelegenheit für weitere Forschung.

 

Um die Oberfläche zu schützen, sollten die beiden Hauptstufen des Bruchs mit einer Überdachung geschützt werden. Das Motiv, ein Membrantragwerk für diese Überdachung einzusetzen, lag sofort auf der Hand. Nach dem Schneiden der Felsblöcke mit Hilfe von Stahlseilen wurden diese früher über eine Seil- und Flaschenzugkonstruktion aus dem Bruch gehoben. Noch heute zeugen im Steinbruch eine alte Seilwinde und ein abgespannter Pylon (oben rechts) von dieser Technik.

 

 

Das Membrantragwerk wölbt sich nun als organische Form über den geometrischen Schnittkanten des Bruchs und bildet einen spannungsreichen Kontrast in dieser bizarren Umgebung.