Sanierung eines Bruchsteinhauses in Raeren, Belgien


Das Bestandsgebäude stammt aus dem 18. Jahrhundert. Bei der Sanierung wurde unter der äußeren Bruchstein- und Ziegelfassade in Teilstücken auch eine Fachwerkkonstruktion freigelegt, so dass mehrere Bauphasen und Erweiterungen abgelesen werden können. Ortstypisch hat auch dieses alte Haus einen eigenen Brunnen im Gewölbekeller. 


Wunsch der Bauherren war es , das Gebäude in zwei Wohnungen aufzuteilen und durch eine eingeschossige Erweiterung die Wohnfläche zu vergrößern. Die historische Bauweise sollte wieder in Erscheinung treten und durch moderne Elemente, sowie durch den schlichten und offenen Holzanbau in eine spannungsreiche Dualität aus Alt- und Neubau führen.

So wurde bei der Dachsanierung das alte Sprengwerk, sowie einige historische Eichenbalken in die neue Konstruktion integriert. Ab dem Obergeschoss wurden die Außenwände mit einer innenliegenden Holzrahmenkonstruktion erweitert und das Dachgeschoss mit BSH-Decken in Sichtqualität ausgebaut.

Der Holzanbau wurde der unteren Wohnung zugeordnet und mit großen Glasflächen und auskragendem Balkon zum Garten und Terrrasse hin geöffnet. Auch hier wurden für die Dachkonstruktion Brettsperrholzdecken verwendet, die die Raumatmosphäre besonders prägen.

Durch das Spiel von vertikaler und horizontaler offener Holzverschalung betont der Anbau seinen zeitgenössischen Charakter gegenüber der traditionellen ortstypischen Bruchsteinfassade des Bestandsgebäudes. Die obere Wohnung nutzt das Ober- und Dachgeschoss. Diese sind über eine filigrane Stahltreppe mit großem Luftraum miteinander verbunden. Die Dachfläche des Anbaus wird für diese Wohnung z.T. als Dachterrasse genutzt.

Energetisch sollte die Neugestaltung einem Niedrigenergiehaus entsprechen. Die Innendämmung in Wand und Dach wurde mit Zellulose-Flockung, das EG des Altbaus mit Dämmziegeln (Perlite gefüllt), ausgeführt. Eine kontrollierte Lüftungsanlage mit Wärmerückgewinnung versorgt Alt- und Neubau mit Frischluft. Der Wärmebedarf des Gebäudes wird über eine Pelletsanlage, die im Kellergeschoss Platz findet, gedeckt.